Wichtiger Hinweis: 

Das Museum DAU bleibt aufgrund des Umzuges an den neuen Standort in Chur von März bis ca. Oktober 2024 geschlossen. 

Melden Sie sich bitte bei Fragen oder für Dienstleistungen beim Museumsleiter, Hr. Christian Foppa, Tel. +4178 620 17 88 / Mail: chr.foppa@dau-museum.ch

Besten Dank für Ihr Verständnis!

Das Museum besteht über 30 Jahre und zu Recht findet es in seinem einzigartigen Konzept in Schulen und Fachkreisen über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus grosse Beachtung. Mit der im letzten Jahr erfolgten Neugestaltung, dem Ankauf von weiteren Objekten und den flexibleren Öffnungszeiten sollen neue und bleibende Akzente zu einem Verständnis der Geschichte unserer Vorfahren und somit auch unserer Geschichte gesetzt werden. Erleben, spüren, begreifen, d.h. auch kennenlernen, gern haben und schützen, ist die Kernbotschaft des Museums, denn wie Geschichte erfahren wird, prägt das Verständnis zur Vergangenheit, der Gegenwart und kulturellen Hintergründen aber auch zu anderen Kulturen. Geschichte und Ethik gehören zusammen und tragen in unserem multikulturellen Alltag viel zum gegenseitigen Verständnis bei.
 

Ausstellung Urgeschichte

Entstehung und Geschichte des Museums
Bevor das Pfahlbauland im Jahre 1990 eröffnet wurde, kannten in der Schweiz nur sehr wenige Museen das Angebot der Museumspädagogik. Als im Rahmen einer Umstrukturierung des Churer Schulhauses Lachen 1985 einige Schulzimmer nicht mehr benutzt wurden, bot sich diese besondere Gelegenheit, die private Sammlung zu Objekten der Ur- und Frühgeschichte des Primarlehrers Christian Foppa aus seinem Schulzimmer in Form einer gesonderten Ausstellung anderen Schulklassen zugänglich zu machen.
Dieser Aufbau wurde über die Schuldirektion der Stadtschule Chur organisiert und unterstützt. Der Archäologische Dienst des Kantons Graubünden (ADG) begleitete die Arbeiten aus wissenschaftlicher Sicht.
Geplant war, Neuanschaffungen mit finanzieller Unterstützung aus der Privatwirtschaft und dem Erziehungs- und Kulturdepartement Graubünden (EKUD) zu tätigen. Schon während der Aufbauphase der Ausstellung wurde bemerkt, dass dieses neue Angebot nur mit Führungen optimal zu nutzen sei. Über die Stadtschule Chur und das EKUD wurde ein Gefäss von 8 Lektionen pro Woche für die Betreuung von Schulklassen geschaffen. Gestützt sollte die Ausstellung auch über den 1987 neu gegründeten Trägerverein werden.

Von der Ausstellung zum Museum
Mit dem Aufbau der Sammlung wurden in der kantonalen Weiterbildung der Lehrper-sonen besondere Kurse zur erlebbaren und ergreifbaren Urgeschichte organisiert. So wurde schon kurze Zeit nach der Eröffnung der DAU am 26. Oktober 1986 das neuartige Angebot von der Schule rege benutzt. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Steinzeitwerkstätte Burgturm in Seengen (AG) und dem sich ebenfalls im Aufbau befindenden Museum für Urgeschichte(n) in Zug konnte die Sammlung optimiert und das Angebot ausgebaut werden. Die DAU erfuhr mit ihrer Art von museumspädago-gischem Wirken bald schweizweit und auch im Ausland gute Beachtung, dank derer in zahlreichen Museen, wie auch in den drei kantonalen Museen in Chur, museums-pädagogische Stellen aufgebaut werden konnten. Dies und die Beitritte zu Museums-verbänden waren der Schritt von einer Ausstellung für die Schule zu einem offiziellen Museum der Stadt Chur.

Erweiterung des Aufgabenbereiches

Neben den Führungen für Schulklassen wurden durch den Leiter des Museums, Christian Foppa, auch zahl-reiche Lehrmittel für den Kanton Graubünden erstellt, welche auch über die Kantonsgrenzen hinaus grosse Beachtung fanden. Neben den Diaserien zu den einzelnen Epochen der Bündner Ur- und Frühgeschichte sind der Lehrordner „Urgeschichte – Der Weg unserer Heimat bis zu den Römern“ (1994, erstes ilz - Lehr-mittel des Kantons Graubünden) sowie die Leihkoffer zum Thema Römer, quasi ein Museum für das Schulzimmer, die 1995 als besonderes Lehrmittel für den Unterricht an der Eurodidakt in Basel vorgestellt wurden, zu erwähnen.

Als Schweizerisches Lehrmittel ist die Archäologie-mappe „UrgeschiCHte – 14 Lebensbilder mit Lesetexten von der Altsteinzeit bis zum Frühmittelalter“ (Archäologie Schweiz, 2004) zu nennen, die auch im Bündner Heimatkunde-Lehrmittel „Leben in Graubünden“ (LMV GR, 2008) integriert und in die Sprachen Rumantsch Grischun und Italienische und übersetzt wurde.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Zu den Aufgaben eines Museums gehören neben der Sammlungsaktivität auch die Vermittlung von Wissen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Diese Kontakte zu ausländischen Institutionen ermöglichten der DAU immer wieder, namhafte Wissenschaftler für Vorträge einzuladen. Im Rahmen solcher Kontakte wurde der Museumsleiter für Vorträge zur aktuelleren Geschichtsvermittlung oder bei Planung und Mitarbeit an verschiedenen archäologischen Projekten zur Urgeschichte in Deutschland, Österreich, Italien und sogar in Kambodscha angefragt.
Dazu wurden noch verschiedene Veranstaltungen zur experimentellen Archäologie sowie 18 Jugendlager für erlebbare Geschichte angeboten. Seit dem ersten Anlass des Churer Kulturevents Langer Samstag (2007) nimmt auch das Museum Ausstellung Urgeschichte daran teil.